Sichtbar machen, was schwer zu erklären ist. Wie entstehen Erklärfilme, die komplizierte Dinge einfach erklären, ohne an Tiefe zu verlieren? Wie wählt man die richtigen Stile und Werkzeuge für Motion Design und Sound. Ein Blick hinter die Kulissen unserer Arbeitsweise.
Bevor wir Bilder gestalten können, müssen wir den Inhalt verstehen– vollständig.
Bei unserem Projekt für das Kompetenzzentrum NatürlicherKlimaschutz (KNK) war dieser Schritt entscheidend: Wir haben uns intensiv mit Moorökosystemen, Waldstrukturen und hydrologischen Kreisläufen auseinandergesetzt. Nicht oberflächlich, sondern tief genug, um später präzise visuelle Entscheidungen treffen zu können. So konnten wir die Transformationvon ausgetrockneten Mooren zu lebendigen Feuchtgebieten authentisch visualisieren – vom Kranich im Moor bis zur Libelle am renaturierten Gewässer.
Kreative Herausforderung: Die Komplexität wissenschaftlicher Zusammenhänge erfassen, ohne den Zugang für ein breiteres Publikum zu verlieren.
In der Script - Entwicklung gilt: Jedes Wort muss seinen Platz verdienen, jede Szene einem klaren Zweck dienen.
Für die "Gelbe Hand" – ein Projekt gegen Rassismus in der Berufsbildung – mussten wir komplexe gesellschaftliche Themen in kurze, prägnante Lerneinheiten übersetzen. Wir haben mit Demokratiebildungsexperten zusammengearbeitet, um Texte zu entwickeln, die nicht belehren, sondern aktivieren und praktische Handlungsoptionen aufzeigen. Gleichzeitig entstand hier auch die narrative Struktur: Vom konkreten Alltagsbeispiel über den Konflikt bis zur Lösungsstrategie.
Kreative Herausforderung: Die Balance zwischen fachlicher Tiefe und zugänglicher Sprache finden, ohne in Vereinfachung abzudriften, und gleichzeitig eine klare, aktivierende Geschichte erzählen.
Der visuelle Stil ist nie Selbstzweck, sondern unterstützt immer die Kernbotschaft.
Bei Commercetools stand die Herausforderung, verschiedene Produktwelten in einem konsistenten visuellen Framework zu zeigen. Unsere Lösung: Die Bildmarke des Glaswürfels als Portal zu verwenden, durch das wir in immer neue Erfahrungsräume eintauchen. Jede Welt hat eine eigene Farbidentität, doch visuelle Übergänge und wiederkehrende Elemente schaffen Kohärenz. Wir haben einen wertigen 3D-Look entwickelt, der sowohl technische Präzision als auch visuelle Eleganz ausstrahlt – genau die richtige Balance für die Produktwelt von Commercetools.
Kreative Herausforderung: Eine visuelle Sprache entwickeln, die Vielfalt zulässt und gleichzeitig einen klaren,wiedererkennbaren Rahmen schafft.
Das Storyboard ist unser wichtigstes Kommunikationsinstrument – hier werden abstrakte Ideen konkret und verhandelbar.
Für die Diakonie Sieg und Rhein war die Storyboard-Phase besonders intensiv. Die Aufgabe: Ein Hilfsprojekt für Menschen in Not darstellen, das potenziellen Investoren präsentiert werden sollte. Wir haben verschiedene visuelle Strategien ausprobiert – von metaphorischen Darstellungen bis hin zu konkreten Szenarien. Im Dialog mit der Diakonie haben wir einen Ansatz entwickelt, der die menschliche Dimension des Projekts in den Vordergrund stellt, ohne in Klischees zu verfallen. Das Storyboard diente als visuelle Diskussionsgrundlage, an der wir gemeinsam gefeilt haben, bis jede Szene sowohl emotional ansprechend als auch inhaltlich präzise war.
Kreative Herausforderung: Einen visuellen Ansatz finden, der die Balance zwischen emotionaler Ansprache und sachlicher Information hält – anrührend, ohne manipulativ zu sein.
In der Animation zeigt sich, ob das Konzept trägt und der Stil funktioniert.
Für EMnify haben wir einen Film produziert, der ihr globales IoT-Netzwerk wiedergibt. Technisch war dies eines unserer komplexesten Projekte: Wir haben nahtlose Übergänge zwischen 3D-Stadtwelten, UI-Animationen und Infografiken geschaffen. Die besondere Herausforderung lag in der Balance zwischen technischer Präzision und visueller Eleganz – das Motion Design sollte weder zu technisch-nüchtern noch zu abstrakt-verspielt wirken.
Kreative Herausforderung: Verschiedene Animationstechniken so zu kombinieren, dass sie als einheitliches Ganzes funktionieren und die technischen Inhalte präzise, aber ansprechend vermitteln.
Sound ist mehr als Begleitung – er ist ein eigenständiger narrativer Layer.
Im Team mit der TU Dortmund und IHK Mittleres Ruhrgebiet entwickelten wir ein visuelles und inhaltliches Konzept, in dem sich alle Modelle des Projektes darstellen ließen. Die visuelle Umsetzung kombinierte Isometrie für Zusammenhänge und Übersichten mit Frontalansichten für detaillierte Raumkonzepte.
Die Soundgestaltung musste diese zwei visuellen Weltenverbinden und gleichzeitig den Übergang zwischen drei völlig unterschiedlichenModellen in kurzer Zeit unterstützen. Wir entschieden uns für eine Klangwelt,die urbane Geräusche mit modernen, innovativen Klängen verbindet – vomgeschäftigen Treiben der Stadt bis zu den leiseren Klängen emissionsfreier Fahrzeuge. Der Sound schafft einen nahtlosen Übergang zwischen den technischen Modellen und den menschlichen Charakter-Animationen, die für Authentizität sorgen.
Kreative Herausforderung: Eine akustische Ebeneentwickeln, die unterschiedliche visuelle Stilebenen verbindet und komplexe räumliche Konzepte emotional zugänglich macht.
Unser Prozess bietet einen klaren Rahmen, innerhalb dessen wir kreative Lösungen für komplexe Kommunikationsaufgaben entwickeln. Als Animationsstudio in Berlin haben wir uns auf die Verbindung verschiedener Techniken spezialisiert. Jedes Projekt ist anders, und genau das macht unsere Arbeit spannend – die Balance zwischen bewährten Methoden und innovativen Ansätzen zu finden.
Die Produktion eines Erklärfilms dauert je nach Komplexität und Umfang zwischen 4 und 12 Wochen. Die meiste Zeit fließt in die konzeptionelle Arbeit und die Animation.
Die Kosten für einen professionellen Erklärfilm beginnen bei 8.000€ pro Minute. Faktoren wie Animationsstil, Komplexität und Umfang beeinflussen den Preis. Mehr dazu in unserem Blogbeitrag "Was kostet ein professioneller Erklärfilm?"
Die Wahl des Animationsstils hängt vom Thema und der Zielgruppe ab. Für technisch komplexe Themen eignen sich oft Animationen mit klaren Linien und reduzierten Elementen, während emotionale Themen von einem organischeren Stil profitieren können.
Für die meisten Erklärfilme empfehlen wir eine Länge von 1-3 Minuten. In dieser Zeit können komplexe Inhalte verständlich vermittelt werden, ohne die Aufmerksamkeitsspanne der Zuschauer zu überfordern.
Nein, die Skriptentwicklung ist Teil unseres kreativen Prozesses. Wir benötigen lediglich euren inhaltlichen Input und Ziele – die überzeugende Geschichte entwickeln wir gemeinsam mit euch. Mehr dazu in unserem Blogbeitrag "Konzepterstellung beim Erklärfilm"